Der Reiz des Fallschirmspringens erwächst aus einem zwiespältigen Erleben: Einerseits ist Fallen grundsätzlich etwas Angstauslösendes, andererseits wird es von Fallschirmsportlern bewusst gesucht und als lustvoll und lohnend erlebt. Wer das Fallen aktiv zu beherrschen, zu steuern und zu gestalten vermag, verbindet dies mit positiven Gefühlen. Der Fallschirmspringer strebt nach dem kontrollierten Fall, nicht nach dem Absturz. Dieses spannungsgeladene Erleben zeigt sich besonders intensiv in Extremformen des Sports wie dem Base-Jumping, dem Wasserfallspringen (Sprung im freien Fall über herabstürzende Wassermassen) oder dem Höhlenspringen (Sprung im freien Fall in eine oben offene Erdhöhle), aber auch in der Befindlichkeit von Sprungschülern.
Wesentliche Motive:
- das Erleben von Hochgefühlen wie Glück, Stolz und Selbstbewusstsein beim Beherrschen des freien Falls,
- die Erfahrung von Freiheit und Souveränität über Körper und Raum,
- die Lust an der Gestaltung von Bewegung im freien Raum,
- die Sinnverwirklichung und Selbstfindung bei der Bewältigung einer schwierigen selbst gestellten Aufgabe, auch im Verbund mit Gleichgesinnten.
Obwohl es sich beim Fallschirmspringen um eine Bewegung in der Vertikalen, also um ein Fallen, handelt, wird sie von den Sportlern wegen der ungehemmten Bewegungsmöglichkeiten im Luftraum auch als Fliegen erlebt.