Der Segelflug ist das motorlose Fliegen mit Segelflugzeugen, wobei auch der kraftsparende Gleitflug von z. B. Greifvögeln und Albatrossen als Segeln bezeichnet wird. Bei dieser Art des Fliegens werden Aufwinde ausgenutzt, deren Energie in Höhe und/oder Fluggeschwindigkeit umgesetzt wird. Die für den Segelflug eingesetzten Flugzeuge sind mit großer Streckung und einer aerodynamisch günstigen Form für ein möglichst großes Gleitverhältnis ausgelegt.
Segelflug ist ein historisch gewachsenes Kulturgut. Nachdem der Flugpionier Otto Lilienthal in den 1890er Jahren die ersten wissenschaftlichen Grundlagen und praktischen Erfahrungen geliefert hatte, vollzog sich eine kontinuierliche Weiterentwicklung der aerodynamischen Erkenntnisse und Perfektionierung der technischen Materialien zu dem ausgereiften heutigen Segelflugsport. Es kommt ihm eine sportliche, eine gesundheitliche, eine soziale, eine erlebnispädagogische und eine kulturelle Bedeutung zu.
Segelfliegen ist ein Sport mit hohem Erlebniswert. Das Abheben vom Boden, die Auseinandersetzung mit den Luftströmungen erfordern Mut und Selbstvertrauen. Sie danken es aber mit einem beglückenden Erleben. Die Erfahrung, eine schwierig erscheinende Aufgabe, eine attraktive Sportart über einen entsprechenden Kompetenzerwerb souverän meistern zu können, ist vor allem in der Selbstfindungsphase der Jugendlichen von hohem pädagogischem Wert für die Charakterbildung. Segelfliegen findet sich deshalb auch in der Outward-Bound-Erziehung und entsprechenden erlebnispädagogischen Einrichtungen.